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Projektleitung und Editorial Design

Herzensprojekte mit Strahlkraft

Petra Johns und Jan Mayer haben mit ihrem Heidelberger „Institute for Compassion“ ein klares Ziel: neue Möglichkeiten zu schaffen für Menschen, sich offen und ehrlich zu begegnen. 

 

In Zusammenarbeit mit Lipplerbookz und Kaisers Ideenreich ist ein Buch erschienen, das genau diese Idee umsetzt: „Lichtblicke“ bietet inspirierende Geschichten von und über Menschen, die Einblicke geben in eine neue offene Welt der Kooperation. Lichtblicke eben!

Die letzten Jahre haben die Welt im Zeitraffer verändert. Klimawandel, Corona-Pandemie, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten – die Medien sind voll von Krisenbildern. Man könnte fast meinen, es gäbe nur noch Schlechtes in der Welt. Aber ist das tatsächlich so? Sind wir diesen Missständen hilflos ausgeliefert? Oder haben wir nicht doch die Freiheit, unseren Lebensraum selbst zu gestalten und einen positiven Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten? 

Petra Johns und Jan Mayer haben sich auf die Suche gemacht und Menschen in unserer Region zwischen Bergstraße und Pfälzerwald gefunden, denen das gelungen ist. In ihrem Buch „Lichtblicke“ gibt es Einblicke in eine menschliche, inspirierende, kreative und kooperative Welt: eine Erzieherin, die ihr Leben Straßenkindern widmet; eine junge Frau, die durch gemeinsame Kochaktionen Menschen unterschiedlicher Herkunft einander näherbringt; oder eine Lebensmittelretterin und ein Heidelberger, der mit Kunst seine Stadt verändern möchte.

Wie fühlt es sich an, ein Buch gestalten zu dürfen, das voller Lichtblicke ist? Es war eine besondere Herausforderung, denn wie die Menschen im Buch andere Wege gehen, war uns klar: Das wollen wir auch bei der Gestaltung tun. Im Team wurden verschiedene Layouts entwickelt. Daraus sind „Lichtsonnen“ entstanden, die jetzt auf jeder Projektseite leuchten – und aus dem Bund strahlt sogar ein Lichtschein heraus. Wer uns kennt, weiß: Wir lieben besondere Schriften. Für „Lichtblicke“ konnten wir eine Schriftfamilie einsetzen, die mit jedem einzelnen Buchstaben Akzente setzt – und sogar linkskursiv blendend aussieht. Wie immer sorgen hier auch die Details für leuchtende Augen: Mit gleich zwei feinen Lesebändchen oder einer herausnehmbaren Postkarte, um Ideen hinaus in die Welt zu tragen. Wer ganz schnell erfahren will, was einen im Buch erwartet: Der Vor- und Nachsatz ist als Schmuckseiten gestaltet mit Begriffen, die die Protagonistinnen und Protagonisten mit einem einzigen Wort beschreiben. Lichtblicke auf den Punkt gebracht, sozusagen. Und so freuten wir uns am Ende über die Erkenntnis: Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. 

„Warm und herzbetont, aber auch funky"

Wie aus einem Kinobesuch ein Buchprojekt und aus einer Freundschaft in Studienzeiten das Institute for Compassion wurde? Das verrät „Lichtblicke“-Projekt-leiterin und CEO Petra Johns.

 

Petra, wie entstand die Idee zu „Lichtblicke“?

 

Vor einigen Jahren habe ich im Kino die Film-Doku „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ gesehen: Da geht es um Leute, die sich trotz aller Krisen aufgemacht haben, optimistische Projekte umzusetzen. Von diesem Film habe ich meinem Institutspartner Jan Mayer erzählt – und wir waren uns sofort einig: Solch ein Projekt würden wir gerne vor der Haustür in unserer Region realisieren. 

Es hätte also auch ein „Lichtblicke“-Film werden können. Warum habt Ihr das Buch-Format gewählt?

Wir lieben Bücher und wir wollten etwas Nachhaltiges, was man in die Hand nehmen kann, was man vielleicht neben das Bett auf den Nachttisch legt, um immer wieder darin zu blättern und sich von den Geschichten inspirieren zu lassen. 

Wie wurden die Geschichten ausgewählt, die in „Lichtblicke“ zu finden sind?

 

Wir hatten dafür ein „Trüffelschweinchen“ in der Region unterwegs. So haben wir Sebastian Bissinger liebevoll getauft, der in unserem Auftrag über ein Jahr lang auf der Suche war, um Leute zu finden, die eines gemeinsam haben: aus innerer Leidenschaft Projekte zu betreiben im Sinne von Mitgefühl und Gemeinschaft.

Und so seid Ihr auch auf den Verlag Lipplerbookz aufmerksam geworden, bei dem das Buch erschienen ist?

 

Ja, das Verlagsprojekt von Anja und Kai-Uwe Lippler könnte tatsächlich selbst auch eine der Geschichten sein, die nun in „Lichtblicke“ zu finden sind. Sebastian wurde auf den Verlag aufmerksam und wir haben gleich gesagt: Das sind die richtigen Verlagspartner für uns! Schon bei unserem ersten Meeting war Stefan von Kaisers Ideenreich dabei und am Ende des Tages war auch klar: Er sollte derjenige sein, der das Buch gestalterisch maßgeblich vorantreibt.

Bevor wir über das Lichtblicke-Buch sprechen: Gibst Du uns vorab einen Einblick in das gemeinsame Projekt „Institute for Compassion“?

Sehr gerne! Jan Mayer und ich haben zusammen Sportwissenschaft und Psychologie studiert und sind dann aber nach dem Studium ganz unterschiedliche Wege gegangen: Jan hat als Sportwissenschaftler und Diplom-Psychologe Karriere gemacht und ich habe mich unter anderem auf traditionelle Chinesische Medizin sowie fernöstliche Behandlungs- und Übungsmethoden fokussiert. Als wir uns dann nach Jahren wieder getroffen haben, bemerkten wir: Wir haben zwar unterschiedliche Wege eingeschlagen, aber es ergänzen sich unsere Themen und Ziele doch recht gut. So enstand am Ende die Idee: Wir wollten Raum schaffen für Begegnungen auf Herzensebene. Auch dafür, dass Menschen sich selbst besser kennenlernen und weiterentwickeln. Das dürfen wir nun glücklicherweise im Institute for Compassion in Form verschiedenster Projekte umsetzen.

Und wie kam es zur Gründung des Instituts? 

Zuerst haben wir gemeinsam Vorträge gehalten, dann ist irgendwann der Satz gefallen: Wir sollten ein Institut gründen. Bei einer Veranstaltung in San Francisco hat jemand gesagt: „forget about mindfulness – it‘s all about compassion“. Das hat uns inspiriert, unser Projekt „Institute for Compassion“ zu nennen. Und dann hat sich mit Unterstützung einer Stiftung alles in der Heidelberger Weststadt manifestiert.

Was ist die Instituts-Philosophie?

Wir achten sehr darauf, dass wir nur wahrhaftige Projekte realisieren. Nicht weil sie hip sind, sondern weil sie Tiefe haben. Das Institute steht für die Sichtweise, dass die Veränderung der Welt bei jedem Einzelnen anfängt. Wir möchten Wandel mitgestalten, aber es soll ein echter Wandel sein. Es geht um Bewusstseinsentwicklung – das ist unser Anspruch. Zurzeit betreuen wir 16 Projekte, unter anderem Qi Gong in Kindergärten, Grundschulen oder auch im Gefängnis, in der JVA Bruchsal. 

Welche Rolle spielt Kooperation? 

Eines unserer Themen ist „Kooperation statt Konkurrenz“. Die Natur macht es uns vor – sie ist ja in der Regel auf Kooperation ausgerichtet. In der Schule haben wir das Prinzip „Survival of the fittest“ gelernt. Wir vertreten aber ein anderes Weltbild. Es geht uns um Projekte, mit denen Menschen für und mit anderen Menschen etwas Gutes tun und ko-kreativ etwas zur Verfügung stellen. 

Es gibt viele wundervolle Projekte in „Lichtblicke“ zu entdecken. Gibt es eines, das Dich besonders beeindruckt hat?

Leider konnte ich nur einige der vorgestellten Projekte persönlich kennenlernen. Eines, das ich aber besuchen konnte und mich sehr beindruckt hat, ist das Wohnprojekt Anundo, das am Rande der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim entstanden ist. Beraten wurde das Projekt von Gerald Hüther, einem Professor für Neurobiologie, der z. B. eine Akademie für Potenzialentfaltung betreibt. Für Menschen über 55 wurde hier Architektur geschaffen, die unter den Bewohnern eine besondere Gemeinschaft entstehen lässt. Es ging um die Frage, wie die Gestaltung von Wohnraum dazu beitragen kann, dass Menschen in einem baulichen Kontext sozial zueinanderfinden. Mich persönlich hat es total begeistert, zu sehen, wie aus einer anfänglichen Vision ein funktionierendes und mit Leben gefülltes materielles Gebilde wird.

Wie war die Zusammenarbeit mit Kaisers Ideenreich? 

Eine ganz besondere Erfahrung. Lichtblicke ist eine Gemeinschaftsarbeit, die zu 100 Prozent unserer Grundidee entspricht. Der Schlüsselmoment dazu war bei einem der ersten Meetings die Frage von Stefan Hitschler, wie ich mir das Buch vorstelle. Ich habe spontan geantwortet: warm und herzbetont, aber auch funky. Und genau so fühlt sich das Buch jetzt auch an: warm und funky! Letzteres bewirken vor allem die außergewöhnliche Schrift und die frische Farbgestaltung. Die Entstehung des Buchs war ein sehr schöner, ko-kreativer Prozess. Wir haben uns immer wieder zu Team-Meetings getroffen, gemeinsam mit der Grafikerin Caroline und der Fotografin Miriam – und am Ende hat Stefan alles wunderbar zusammengefügt. 

Wie wichtig ist das gegenseitige Zuhören bei ko-kreativen Prozessen?

 

Ein entscheidender Faktor. Ich möchte hier sehr gerne hervorheben, dass Stefan ein unglaublich guter Zuhörer ist. Das Besondere: Er erfasst sehr gut, was zwischen den Zeilen auch mal nicht gesagt wird – und nach jedem Meeting bringt er Vorschläge, die exakt auf den Punkt bringen, was zusammen gedacht und besprochen worden ist. Dass „Lichtblicke“ eine für uns perfekte Publikation geworden ist, ist zum großen Teil seiner Arbeit zu verdanken. Unsere Impulse hat er ideal umgesetzt. 

Was erhofft Ihr Euch nun von der Veröffentlichung?

Ich glaube, was wir in den Medien heute sehen, ist immer nur ein Teil der Wahrheit. Über Positives wird oft nur wenig berichtet. Kürzlich habe ich auch einen interessanten Beitrag zum Thema Frieden gehört. Da wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Anteil der Menschen, die gerade in Kriege verwickelt sind, eigentlich im Verhältnis recht gering ist. Der größte Teil der Menschen kann immer noch in Frieden leben und möchte Positives bewirken. Mit diesem Buch wollen wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, Menschen und Projekte sichtbarer zu machen, die gute Ideen für ein gelingendes Miteinander haben und sie bereits umsetzen. 

Lichtblicke zwischen Bergstraße und Pfälzerwald

› 208 Seiten

› Hardcover

› Lesebändchen

› Matte, schwarze Prägung auf dem Cover

› FSC-Papier

› Klimaneutraler Druck

› ISBN 978-3-948880-17-0